Mädelsskiwochenende – Teil 1

Kinder, Kerl und Kohle hin oder her: 1 x im Jahr hauen wir für zwei Tage ab. Mädelsskiwochenende!!!! Was einen solchen Kurzurlaub von jenen in anderen personellen Konstellationen unterscheidet? – Alles.

Wir reisen geschminkt und gestylt und gemeinsam an.

Wir streiten nicht, wer mit wem in welchem Schlafzimmer des Appartements mützelt.

Wir müssen niemanden ins Bettchen bringen.

Keiner schnarcht.

Es wird weder diskutiert noch besprochen, wer Frühstück macht, Geschirr abräumt oder den Geschirrspüler befüllt – es geschieht ganz einfach.

In den Kühlschrank schlichten wir Prosecco statt Bier.

Auf dem Badezimmer-Regal schmiegt sich Parfum-Flakon harmonisch an Makeup-Fläschchen nebst Mascara und Abschminklotion.

Die Penthousefee hat vorausblickend 7 (!) Strumpfhosen ins Köfferchen gepackt. Und kann damit zwei von uns vorfrühlingshaft ausgestatteten Stadtpflanzen vor Erfrierungen in steirischer Höhenluft bewahren.

Wir schleppen nur das eigene Paar Ski und Stöcke.

Wir bekommen – auch ohne Reservierung – sofort in der angesagesten Hütte Platz.

Den leicht angeheiterterten deutschen Brettler, der sich zu uns auf den Sessellift quetschen will, kommentiert die Spirituellste von uns allen mit einem divenhaften: „Mon Dieu!“ schleunigst hinter die Schranken zurück.

Des Nächtens erregen wir – wie weiland zu Schulskikurszeiten – des Pensions-Nachbars Zorn, weil wir zur Geisterstunde zigarettenrauchend auf der Loggia kudern.

Als die Animalische den iPod anwirft, delektieren wir uns an Erinnerungen an Udo Huber und Hitparade. Und stellen – Jahrzehnte später – fest, dass wir des Sonntags damals alle zur selben Zeit den Finger auf die Pausetaste des Recorders hielten, um die Lieblingssongs aufs Tape zu spulen. (Und uns – ebenfalls alle – wütendrot über lästiges InsLied-Moderieren ärgerten.)

Nach dem Après Ski gehen wir noch genüsslich shoppen.

Auf der Hütte finden wir heraus, wie grandios sich mit Skischuhen öffentliche Klos benutzen lassen. Man hockerlt wie von selbst, kriegt weder Krampf noch Muskelkater.

Mit einem Satz: Kaum zu toppen!

Nach diesem wie jedes Jahr kolossalen Kurzurlaub im Winter ist nun auch ein gemeinsames sommerliches Wochenende beschlossene Sache.

März 2009

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